Strategie und Nachfolge

Im Rahmen von Strategieberatung bzw. Strategiefindung gilt es, die grobe Marschrichtung eines Unternehmens für einen recht langen Zeitraum festzulegen. Um die einzelnen Schritte dazu detailliert zu behandeln, reichen hier weder Zeit noch Platz; Strategie bietet genug für eine eigene Themenwoche.
Was der Strategiefindung folgt, ist das Herunterbrechen der Marschrichtung bzw. des großen Ziels in Teilziele. Wir geben allgemein unseren Klienten mit auf den Weg, dass eine Strategie zwar deswegen klar formuliert werden sollte, um alle auf dieses gemeinsame Ziel einzustimmen und dem gesamten Unternehmen eine einheitliche Richtung zu geben, dennoch steht eine Strategie niemals festgemauert da.
Strategie hat immer auch ein dynamisches Element, um sie – gerade auch in der Umsetzung – an unvorhergesehene Wendungen, Ereignisse oder Bedingungen anpassen zu können, ohne sie möglicherweise gänzlich über Bord werfen zu müssen.

Was hat dies also mit Nachfolgeplanung zu tun?


Sobald das große Ziel festgelegt ist, empfiehlt es sich, sich über mindestens zwei Dinge Gedanken zu machen:

Das eine ist eine Exit-Strategie, eine Überlegung dazu also, wie der strategische Pfad unter Vermeidung hoher Verluste wieder verlassen werden kann, wenn Umfeldbedingungen dies erzwingen.

Der zweite Gedanke ist der, mit dem sich die meisten Unternehmer, die ein kleines oder mittelständisches Unternehmen führen, ungern beschäftigen: wie kann die Strategie, und damit möglicherweise das Überleben des Unternehmens und die Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze, fortgeführt werden, auch wenn die treibende Kraft dieser Strategie, der Unternehmer selbst, temporär oder komplett ausfällt.

In den Strategiegedanken, so unser Rat, sollte also nicht nur einfließen, was das Unternehmen unter normalen bis guten Bedingungen erreichen kann, sondern auch, wer wie die Strategie weiter umsetzen kann oder darf. Dies ist umso wichtiger, wenn strategische Entscheidungen mit Investitionen, Standortverlagerungen, Expansion oder massiver Personalveränderung einher gehen.
Bei all diesen handelt es sich um für das Unternehmen existenzielle Maßnahmen, die für den Fall, dass eine Strategie nur deswegen nicht fortgeführt werden kann, weil beispielsweise eine klare Dokumentation auch der Vorüberlegungen zur Umsetzung schlicht fehlen, den Fortbestand gefährden.

Überprüfen Sie doch einmal selbst, wie viele Gedanken, demnächst etwas zu unternehmen, Sie ohne diese zu dokumentieren mit sich herumtragen und wie viele begonnene Umsetzungen oder gute Gedanken und Ideen im Falle eines Unfalls ihrem eigenen Unternehmen nicht mehr zur Verfügung stünden.

Das Fazit sollte also sein, dass, wann immer Sie sich mit Ihrer Strategie beschäftigen, Sie sich auch mit Regelungen beschäftigen sollten, diese Strategie und damit Ihr Unternehmen zu sichern.

Der umgekehrte Fall


Sie planen, ihr Unternehmen in absehbarer Zeit in andere Hände zu legen.
Das ist der richtige Zeitpunkt, um Ihre Unternehmensstrategie auf den Prüfstand zu stellen und diese auf den Übergang hin anzupassen.
Planen Sie, Ihren Nachfolger frühzeitig ins Unternehmen einzubinden und ihn/sie Stück für Stück in die wichtigen geschäftlichen Vorgänge einzubeziehen. Dies erfordert Zeit und über diesen meist längeren Zeitraum auch Geld. Was darüber hinaus sichergestellt sein sollte, ist, dass dieser potentielle Nachfolger auch die Strategie mitträgt – zumindest, bis Sie sich vom Unternehmen vollständig gelöst haben. Danach, und auch das sollten Sie wissen und sich daran halten, ist dieses Unternehmen möglicherweise seins.

Exit durch Verkauf


Auch hier hängen Nachfolge und Strategie eng zusammen.
Dieser Fall erfordert oftmals eine neue, maßgeblich auf den Verkauf zugeschnittene Strategie. Zum einen wollen Sie sicherlich sicherstellen, dass der Verkaufserlös maximiert wird, zum anderen versuchen wir mit den meisten unserer Klienten eine Lösung zu finden, die der Verantwortung für ihre Mitarbeiter gerecht wird.
Oftmals erleichtert das Einsetzen eines Geschäftsführers (oder Vorstandes) den Verkauf. Die Prägung durch den Unternehmer selbst wird dadurch reduziert und es findet während der Übergabe an den neuen Geschäftsführer bereits die Umsetzung einer Nachfolge faktisch statt.
Dem Grunde nach mündet ein solcher Exit, wird er so durchgeführt, in einer "Übergabe in andere Hände", wie im Absatz vorher beschrieben.

Fazit

Wer sich mit Strategie beschäftigt sollte sich auch damit beschäftigen, diese ohne eigene Beteiligungs fortführen zu können.
Wer sich mit Unternehmensübergabe beschäftigt, der kommt um eine Beschäftigung mit der Unternehmensstrategie nicht umhin, soll der Übergang optimal verlaufen.


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m|c|p bietet Ihnen sowohl umfassende Strategieberatung als auch Coaching im Bereich Unternehmensnachfolge. In beiden Fällen arbeiten wir in enger Zusammenarbeit mit Ihnen Ihre individuellen Lösungen. Die Umsetzung begleiten wir sehr gerne, auch im Rahmen eines Change Management oder Exekutiv Interim Management.
Fragen & Information: strategy@mcp.com.de

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In diesem Sinne: bis morgen! Mit sonnigen Grüßen

Ihr Stefan Mosig

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